Auch Mosch begann als Jazzer
Blasmusik aus Neusiedl am See in Kaufering
Kaufering Lässt man das offizielle Mosch-Nachfolgeensemble „Die Egerländer Musikanten“ außen vor, so dürfte die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See zu den führenden Formationen ihrer Art zählen. Entsprechend groß war die Zahl der Musikfreunde, die man für den Auftritt in der Kauferinger Lechauhalle mobilisieren konnte. Die Veranstalter rings um den Kauferinger Musikvereinsvorsitzenden Johann Vötter dürfen sich ins Stammbuch schreiben, dass sie das erste wirklich ausverkaufte Konzert dieses Orchesters organisiert haben.
Mit Kmochs „Andulka Marsch“ ging es gleich zünftig zur Sache, bevor die Südtiroler Moderatorin Magdalena Schwellensattl das Wort ergriff und den Dirigenten Karl Hanspeter als „Mann im besten Alter“ vorstellte, der aber musikalisch schon ein „alter Hase“ sei. Dieser Ausdruck bezog sich in erster Linie auf die vielseitige Erfahrung dieses Ausnahmetrompeters, dessen Lehrerliste sich wie ein „Who is who“ der internationalen Trompetenszene liest. Er ist klassisch ausgebildet und hat eine Liebe für Jazz und Egerländer Blasmusik, was man aus seinen durchweg leicht „swingenden“ Interpretationen leicht heraushört. Ähnlich wie Ernst Hutter bei den Egerländer Musikanten bemüht er sich auch im Repertoire um eine behutsame Erweiterung hin zu populärer Musik. Anhänger der „reinen Lehre“, die darüber die Nase rümpfen, seien daran erinnert, dass auch Ernst Mosch als Jazzer begann. Das Orchester präsentierte sein Programm zumeist in Dreierrunden, in deren Mitte stets ein Walzer zu hören war. Erster Höhepunkt war der „Astronautenmarsch“ mit höhenfesten Flügelhörnern und wunderbar sonor begleitenden Klarinetten. Hanspeter beschränkte sich als Dirigent auf das Formen von Klängen. Takt schlagen war höchstens einmal bei einem Walzer-Ritardando angesagt. Rhythmische Führungsarbeit leistete zumeist Schlagzeuger Michael Völk. In seinen Show-Elementen zeigte er sich von Holger Müller (Egerländer Musikanten) beeinflusst. Für Heiterkeit sorgte sein Wetzen der Schlagstöcke vor dem Marsch „Der Lieblingstrommler“. Im „modernen“ Teil trat Hanspeter auch solistisch in Erscheinung. Evergreens wie „How deep is your love“ oder „What a wonderful world“ zierte er mit gekonnten Improvisationen aus. Einen Sonderbeifall gab es auch für das sehr natürlich agierende Gesangsduo Reinhold Stärk und Gisela Jungkunst. Nach drei Zugaben, darunter „Bis bald, auf Wiederseh’n“ erklang für einige Unersättliche noch einmal der „Astronauten-Marsch“.
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