Musikalische Reise in den Frühling
Von den Bergen bis zur Küste. Musikverein Kaufering spielt in der Lechauhalle
Der Einladung zum Frühjahrskonzert des Musikvereins Kaufering folgte ein altersmäßig bunt gemischtes Publikum in die Lechauhalle. Sie alle ließen sich von den gut aufgelegten Musikern auf eine Reise in den Frühling mitnehmen – von den Bergen bis an die Küste. Der neue Vorsitzende Manfred Wimmer kündigte ein musikalisches frühlingshaftes Willkommen im besten Sinne des Mörike’schen flatternden blauen Bandes an.
Als Vorgeschmack erklang die „Alpen-Fanfare“ des leider im vergangenen Dezember verstorbenen niederländischen Komponisten Kees Vlak. Die beiden Moderatorinnen Christina Hinteregger und Kerstin Jochemczyk, die durch den Abend führten, referierten ausführlich den historischen Hintergrund der sich anschließenden Suite „Tirol 1809“ von Sepp Tanzer, welche in musikalischer Umsetzung die Geschehnisse um den Tiroler Volksaufstand unter Andreas Hofer beschreibt. Nach gravitätischem Beginn immer voluminöser werdend, wurde instrumental die Dramatik der Schlachten, forciert durch Pfeifen und Trommeln, fast greifbar vermittelt, wobei intensive und getragene Passagen durchaus wechselten. Die gelungene Orchestrierung schuf atmosphärisch dräuende Szenarien, auch mit bassgeprägten, jedoch von hellen Trompetensequenzen überlagerten Marschfolgen, in denen auch die Marseillaise durchklang. Anders als in der realen Historie endet die Suite in einem „Grandioso“, dem fulminanten, Sieg verkündenden Finale. Die epische, orchestrale Inszenierung der Musiker unter dem Dirigat Tobias Roths wurde mit langem Applaus belohnt.
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